Den Garten winterfest machen Teil 2: Zuschnitt von Gartenpflanzen

Den Garten winterfest machen Teil 2: Zuschnitt von Gartenpflanzen

Wenn es draußen langsam trüb und kühl geworden ist, freut sich jeder Hobbygärtner auf etwas Erholung von der Gartenarbeit. Doch bevor Sie sich ganz zurücklehnen, sollte bedacht werden, dass es selbst in diesem Quartal des Jahres eine ganze Menge zu erledigen gibt. Beispielsweise stellt der Herbst und Winter die ideale Zeit für den Strauchrückschnitt und auch den Baumschnitt dar.

Grundsätzlich sollte man zwischen März und Oktober den radikalen Rückschnitt unterlassen, da dieser verboten ist, um damit keine Vögel bei ihrer Brut zu stören. Die Verstöße gelten dann als Ordnungswidrigkeit und können je nach Fall mit einem höheren Bußgeld geahndet werden.


Wer also Teile seiner Hecke komplett entfernen oder stark zurechtstutzen möchte, darf erst ab Oktober wieder zur Schere greifen. Doch so viel Zeit bleibt dann für den Rückschnitt allerdings nicht.

Bletter fallen herunterDer Herbst, mit seinem oft trüben und bedeckten Himmel, ist ideal zum Schneiden von Sträuchern und Bäumen. Wenn man beginnt, diese bei Sonnenschein zu stutzen, besteht die Gefahr, dass sie austrocknen. Blattspitzen und Nadeln können so braun werden, was sehr unansehnlich wirken kann. Insbesondere sollte man bei Eiben auf den Verschnitt an wärmeren Herbsttagen verzichten.

Grundsätzlich sollte mit dem Rückschnitt solange gewartet werden, bis das Laub vollständig abgefallen ist, da das herunterfallende Laub die Arbeit zusätzlich erschwert. Viele Hobbygärtner verpassen meist den richtigen Moment, denn dieser sollte immer in der sogenannten Ruhephase des Baums oder Strauches sein. Diese beginnt immer mit dem Zeitpunkt der fallenden Temperaturen. Zu dieser Zeit wachsen die Pflanzen kaum mehr weiter. Man schneidet diese also, ohne dass sie Schäden davontragen. Allerdings wenn das Thermometer unter den Gefrierpunkt fällt, sollte man die Gartenschere lieber bei Seite legen. Denn sonst wird der Zweig beim Abschneiden gequetscht und das ergäbe wiederum keinen sauberen Schnitt der gut verheilen kann. Wer also zu lange wartet oder den Rückschnitt ins frühe Jahr verschieben will, riskiert, dass der Frost ihm einen Strich durch die Rechnung macht.

Wer gesunde und schöne Bäume in seinem Garten haben möchte, kommt um einen Baumschnitt nicht herum. Denn nur dieser sorgt dafür, dass die Bäume mit ausreichend Luft und Licht versorgt werden. Außerdem werden die Äste zusätzlich stabilisiert und wachsen nicht unkontrolliert in die Höhe. Allerdings sollte darauf geachtet werden Fehler zu vermeiden, damit man keine zusätzlichen Schäden hinzufügt, die jeden positiven Effekt zunichtemachen würden.

Baum mit kahlen Ästen

Bei jungen Bäumen ist es von Vorteil, wenn sie „pyramidenartig“ geschnitten werden, denn diese Form macht es den Bäumen leicht, später gerade zu wachsen. Bei diesem Schritt werden die unteren Äste weniger stark zurückgeschnitten, als die Äste im oberen Teil des Baumes.

Wichtig beim Baumschnitt ist, dass man nicht zu vorsichtig ist. Lieber etwas zu viel als zu wenig. Wenn immer nur kleinere Mengen abgeschnitten werden, hat die Pflanze keine Möglichkeit schön zu wachsen und kräftige Zweige zu entwickeln. Eine kleine Faustregel lautet dabei: Ein Drittel des Triebes kann abgeschnitten werden, bei Obstbäumen ist es sogar die Hälfte.

Viele Sträucher werden im Herbst geschnitten, um ihre Größe zu regulieren, sie zu verjüngen, mehr Blüten fürs kommende Jahr zu bekommen oder um der Pflanze eine Form zu geben. Für jeden Strauchrückschnitt ist es ratsam, sich immer an der natürlichen Wuchsform der Sträucher zu orientieren und nicht in eine unnatürliche Form zu zwängen. Daher lieber etwas vorsichtig vorgehen und abgestorbenes Holz entfernen, anstatt junge grüne Triebe abzuschneiden. Es ist außerdem empfehlenswert, direkt am Austrieb abzuschneiden, damit keine unschönen Reste stehen bleiben. Denn daran erkennt sogar auch ein Laie, ob der Strauchschnitt mit Kompetenz durchgeführt wurde oder nicht. Eine weitere Möglichkeit um die natürliche Wuchsform beizubehalten, bietet das Verjüngen von Ästen und Trieben. Hierbei muss zusätzlich für den Erhalt der älteren Äste keine weitere Energie verschwendet werden.

Der Verschnitt von Blühsträuchern wie zum Beispiel bei der Forsythie oder Weigelie solle sehr behutsam im Herbst erfolgen, wenn man im Frühjahr eine Vielzahl an Blüten erreichen möchte. Da sonst zu viele der blühfähigen Knospen entfernt werden. Am besten schneidet man diese Sträucher direkt nach dem Ende der Blüte.

Baum wird verschnittenStauden, die mehrere Jahre Ihren Garten zieren wie zum Beispiel Funkien, Phlox oder Rittersporn, werden in der Regel im Herbst bis auf den Wurzelansatz zurückgeschnitten. Der perfekte Zeitpunkt dafür ist gekommen, wenn sich die Pflanzensäfte in die Wurzeln zurückziehen und die oberirdischen Pflanzenteile beginnen, sich gelb zu verfärben. Anschließend werden alle oberen Pflanzenteile mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere abgeschnitten, um Fäulnis und Krankheiten zu vermeiden.

Bei all diesen Arbeiten sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, das passende Werkzeug zu verwenden, welches natürlich variiert werden kann. Bei dickeren Ästen ist eher eine Baumsäge von Vorteil, während sich bei Sträuchern eher eine Baum -oder Gartenschere empfiehlt. Werden zu starke Äste mit zu stumpfem Werkzeug geschnitten, können die Schnittflächen ausfransen. Dies sieht einerseits nicht so schön aus und anderseits könnte das sich negativ auf das Wachstum der Pflanze auswirken.

Ob Sie nun eine Blütenpracht entfachen oder einfach nur die Größe regulieren möchten, ist Ihnen selbst überlassen. Die meisten Gehölze sind sehr pflegeleicht und können auch ohne große Schnittpflege sehr viel Freude bereiten. Wesentlich ist es, beim Verschnitt darauf zu achten, dass jede Pflanze unterschiedlich aufgebaut ist, also sich von der Wurzel erneuert, oder sich eher verzweigt und wenige Haupttriebe besitzt. Auf jeden Fall ist es wirklich faszinierend zu beobachten, wie sich die Pflanze auf den Schnitt einstellt und sich entsprechend entwickelt.

Doch wohin soll man anschließend mit dem ganzen Schnittgut? Bevor Sie die sperrigen Äste und Zweige entsorgen, bietet sich an, diese in einem Häcksler zu zerkleinern. Das spart Platz in jeder Biotonne oder kann auch zu Mulch weiterverarbeitet werden. Weitere Tipps und Tricks zum Thema Mulch finden sie im ersten Teil unserer „Garten winterfest machen“ Reihe.

Viel Erfolg dabei!

Ihr DENQBAR Team


Veröffentlicht: 21.10.2015

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