Richtig pflastern Teil 1: Boden vorbereiten

Richtig pflastern Teil 1: Boden vorbereiten

Es gibt nichts schlimmeres, als den Fuß nach draußen zu setzen und in eine Schicht aus Schlamm und Matsch zu treten. Viele Häuslebauer kennen das: zum Einzug in ein neu gebautes Haus wird alles fertig, nur für die Einfahrt blieb keine Zeit mehr. Schlechtwetterfronten mit Schnee und Dauerregen machen das Passieren durch den nassen Untergrund oft wochenlang zu einem echten Abenteuerausflug. Spätestens wenn die Witterung im Frühjahr beständiger wird, bietet es sich an, das nächste Projekt anzupacken. Dabei ist das Pflastern Ihrer Einfahrt nicht nur ein Fall für den Profi. Verfügt man über handwerkliches Geschick, die richtigen Materialien und Werkzeuge sowie genug Zeit, kann man dieses Projekt auch selbst stemmen.

Werkzeuge und Material

Um mit den Arbeiten beginnen zu können, ist es unabdingbar, alle wichtigen Werkzeuge und Materialen griffbereit zu haben. Keine Sorge, die Liste ist gar nicht mal so lang und die meisten Utensilien sind in einem üblichen Haushalt bereits vorhanden. Zwar sind Rüttelplatte und Bagger etwas schwieriger zu besorgen, doch dies stellt keine große Hürde dar. Ein Bagger ist schnell gemietet und bei einer Rüttelplatte lohnt sich ein Kauf bereits nach wenigen Tagen der Nutzung. Ansonsten leisten Schaufel, Spaten und Schubkarre gute Dienste. Zum Ausmessen und Einrichten werden außerdem Gummihammer, Pfosten, Maßband, Wasserwaage, Richtschnur, Richtscheit und Mauerkelle benötigt. 

Die Liste der Materialien ist noch viel übersichtlicher. Wenn Sie Ihre Einfahrt pflastern möchten, benötigen Sie natürlich Pflastersteine. Ob Naturstein, Klinker- oder Betonpflaster – hier werden Ihnen keine Grenzen gesetzt. Hauptsache ist, dass das Material sich für Ihre Zwecke eignet. Für den sogenannten Unterbau benötigen Sie außerdem noch Schotter mit einer Korngröße von 10 bis 45 mm und Splitt (vorzugsweise Edelsplitt) mit einer Korngröße von 2 bis 8 mm. Randsteine und Beton geben zusätzlich an den Enden Halt und sorgen für eine ideale Abgrenzung.

Aufgeschüttete Pflastersteine

Auch über das Verlegmuster sollten Sie sich noch vor dem Kauf Gedanken machen. Ob einfacher, funktioneller Verlegung, im Reihenverband oder im Fischgrätenmuster, hier sind unterschiedliche Mengen an Pflastersteinen gefragt. Im Baumarkt können Sie sich diesbezüglich beraten lassen, außerdem kann dort auch die Menge des Schotters und des Splitts kalkuliert werden.

Abstecken und Aushub

Nachdem die Planungsphase abgeschlossen ist, geht es nun ans Eingemachte. Mit Holzpflöcken und einer Schnur können Sie jetzt das Areal abstecken, welches gepflastert werden soll. Achten Sie dabei bitte auf eine einheitliche Höhe der Schnur.

Jetzt kann mit dem Aushub begonnen werden. Für kürzere Wege genügt ein Spaten, bei größeren Flächen raten wir allerdings zu dem Einsatz eines Baggers. Für einen Fußweg sollten Sie mindestens 30 bis 35 cm tief graben, auch wenn dieser nur maximal von einigen Personen oder einer beladenen Schubkarre beansprucht wird. Bei Flächen, die mit Fahrzeugen befahren werden, wie zum Beispiel bei einer Einfahrt, machen sogar 40 bis 60 cm Sinn. Auch in gebirgigen Regionen empfiehlt es sich lieber etwas tiefer zu schaufeln. Denn der Frost könnte durch das gefrorene Wasser die Pflastersteine nach oben drücken, welche sich beim Tauwetter wieder absenken und eine Kraterlandschaft hinterlassen. Der ausgehobene Bereich, in dem später das Pflaster verlegt werden soll, muss daher gut verdichtet werden. Hierbei erledigt eine Rüttelplatte gute Dienste. Nur so geht man der Gefahr aus dem Weg, dass sich die Pflastersteine beim späteren Befahren oder durch Frost absenken.

Die Wegbegrenzung legen

Randsteine spielen nicht nur wegen ihrer Optik eine große Rolle, schließlich begrenzen sie den Weg oder die Einfahrt an beiden Seiten. Das sorgt für wesentlich mehr Stabilität und Halt. Damit im späteren Verlauf keine Pflastersteine verrutschen können, sollten die Randsteine mithilfe eines Betonfundaments fixiert werden. Hierbei empfiehlt es sich eine Schicht von mindestens 10 bis 20 cm Beton auf ein wasserdurchlässiges Schotterbett aufzutragen.

Weg mit seitlicher Begrenzung

Doch bevor dies geschieht, sollten Sie Stein für Stein vorgehen. Setzen Sie hierbei bitte den Randstein als Begrenzung in das Fundament und schlagen Sie ihn mit einem Gummihammer auf Höhe der gespannten Schnur. Haben Sie alle Steine befestigt, wird der Beton für die sogenannten Rückenschürzen geformt und eingefüllt. Bestenfalls sollten Ihre Randsteine bis zu einem Drittel ihrer Höhe im Beton gesichert werden. Bevor Sie mit weiteren Arbeitsschritten beginnen, lassen Sie bitte den Beton aushärten. Hinweise über die Dauer können Sie unter den Herstellerangaben nachlesen oder direkt in Ihrem Baufachhandel erfragen.  

Die Bettung des Weges anlegen

Wenn der Beton ausgehärtet ist, kann mit dem nächsten Schritt begonnen werden. Jetzt wird die Tragschicht für das Pflaster angelegt, damit Regenwasser besser versickern kann und der Boden dennoch stabil bleibt. Dafür eignet sich perfekt ein Schotter mit einer Korngröße von 10 bis 45 mm. Dieser wird je nach Aushubtiefe zwischen 15 bis 50 cm über dem Erdboden aufgeschüttet. Mit einem Rechen ist das Ganze schnell verteilt. Wir empfehlen Ihnen allerdings, jeweils in kleinen Schritten vorzugehen, um in 10 cm Schichten Stück für Stück zu verdichten. Bereits jetzt sollte das notwendige Gefälle von mindestens 2 Prozent (vom Bauwerk weg) beachtet werden, damit späteres Regenwasser besser vom Gebäude abfließen kann.

Kies der mit einem Rechen verteilt wurde

Auf diesem Schotter wird Splitt, vorzugsweise Edelsplitt mit einer Körnung von 2 bis 8 mm aufgetragen. Die optimale Höhe dieser Schicht liegt bei 4 bis 5 cm. Um allerdings eine gleichmäßige Verteilung des Splittes zu bewerkstelligen, ist es notwendig, dass Sie Metallschienen zum Abziehen des Belags in den Boden einlassen. Denn entscheidend für die Qualität des späteren Weges ist nämlich, dass der Splitt exakt angeglichen wurde. Jetzt brauchen Sie nur noch eine lange Schiene über die gerade verlegten Metallpfosten entlangführen. Achten Sie allerdings bei Ihrer Höhenberechnung darauf, dass sich die spätere Pflasterfläche beim Abrütteln noch einmal um etwa 1 cm absenken wird. Wichtig dabei ist auch noch, dass das Pflasterbett nach dem Begradigen auf keinen Fall mehr betreten werden darf. Springt Ihnen doch versehentlich eine Katze in den Splitt, muss diese Stelle wieder befüllt und begradigt werden, damit alle Unebenheiten ausgeglichen werden. Besser ist es außerdem, nur so viel Edelsplitt aufzubringen, wie an einem Arbeitstag gepflastert werden kann. Denn lassen Sie den Untergrund über Nacht so stehen, kann die auftretende Feuchtigkeit schnell zu einer Verschlechterung Ihres Unterbaus führen.

Wenn Sie es bis hierher geschafft haben, ist auch die fertige Einfahrt schon in Sicht. In unserem nächsten Blogbeitrag berichten wir über das richtige Setzen der Pflastersteine und zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie für die Gestaltung Ihres Weges, dank verschiedener Muster haben. Sie können gespannt sein. Haben Sie außerdem noch Fragen und Anregungen zu unserem Blog? Dann scheuen Sie sich nicht, mit uns in Kontakt zu treten.

Bis zum nächsten Mal.
Ihr DENQBAR Team 


Veröffentlicht: 24.03.2016

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