Gartenhaus Teil 1: Das Fundament

Gartenhaus Teil 1: Das Fundament

Wer im städtischen Raum oder in einer Mietwohnung lebt, hat meist nicht das Glück, direkt einen Garten am Haus zu besitzen. Damit die Gartengeräte oder das Geschirr für die nächste Grillparty nicht unnötig von A nach B transportiert werden müssen, lohnt sich die Anschaffung eines Garten- und Gerätehauses. Doch mit dem Kauf allein ist es nicht getan. Wie die Füße bei uns Menschen für einen sicheren Stand sorgen, bildet das Fundament eine stabile Basis für das Gartenhaus. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den perfekten Untergrund zu schaffen. DENQBAR zeigt Ihnen, wie es geht!

Was gibt es zu beachten?

Bevor Sie mit Ihrem Fundamentbau beginnen, sollten Sie sich über die Gesetzmäßigkeiten für Ihr Vorhaben informieren. Das örtliche Bauamt erteilt Ihnen gern Auskunft darüber, ob eventuell sogar eine Baugenehmigung eingeholt werden muss. Ob Sie eine Zustimmung für Ihr Gartenhäuschen benötigen, ist allerdings Ländersache und wird vor Ort unterschiedlich gehandhabt.

hellblaues Holzgartenhaus

Grundsätzlich gibt es mehrere Varianten, wie Sie den Unterbau gestalten können. Dabei spielen aber verschiedene Faktoren eine wesentliche Rolle. Kleine Geräteschuppen sind leicht und benötigen nur ein einfaches Fundament. Dagegen muss der Untergrund von größeren Gartenhäusern wesentlich mehr Last tragen und sollte dementsprechend auch richtig angelegt sein. Ein weiterer wichtiger Faktor für die Auswahl des Fundamentes ist der Baugrund. Weiche Böden neigen dazu, sich schnell abzusenken. Um eine Schieflage zu vermeiden, sollte daher ein Unterbau genutzt werden, der die Lasten auf die gesamte Fläche verteilt.

Plattenfundament

Möchte man lediglich den Unterbau eines kleinen Geräteschuppens vorbereiten, greift man oft zu einem Plattenfundament. Wie es der Name schon sagt, handelt es sich in den meisten Fällen um einen mit Gehwegplatten befestigten Bereich. Der Vorteil dieser Variante ist die Zeit und Kostenersparnis. Abstriche müssen Sie allerdings an der Tragfähigkeit des Fundamentes machen. Bei zu starker Belastung könnten sich Teile des Fundamentes absenken. Deshalb empfehlen wir diese Umsetzung auch nur bei kleinen Gerätehäusern.

Die Umsetzung:

Wenn Sie den richtigen Standort für Ihren Geräteschuppen gefunden haben, kann es auch schon losgehen. Zuallererst bestimmen Sie mithilfe einer gespannten Mauerschnur die genauen Abmessungen des Fundamentes. Anschließend können Sie mit dem Aushub beginnen. Hierbei eignet sich ein Spaten hervorragend, bei steinigen Böden kann eine Spitzhacke Abhilfe verschaffen. Wir empfehlen mindestens 30 cm tief zu graben und den ausgehobenen Bereich anschließend zu verdichten. Für diesen Arbeitsschritt macht sich eine wendige Rüttelplatte besonders gut.

Schichtmodell des Plattenfundsmentes

Über die verdichtete Fläche kann jetzt eine Schicht mit bis zu 25 cm Splitt dazugegeben werden, welcher wiederum abgerüttelt werden sollte. Ist dieser Arbeitsschritt abgeschlossen, werden die restlichen 5 cm mit einer Kiesschicht aufgefüllt und glatt gestrichen. Jetzt können die Gehwegplatten verlegt werden. Bei der Verlegung ist es besonders wichtig, dass ein Fugenabstand von mindestens 4-5 mm eingehalten werden sollte. Um die Platten zu fixieren, eignet sich ein Holz- oder Gummihammer ideal. Wenn Sie beim Verlegen der Steine am Ende angekommen sind, brauchen Sie nur noch die Fugen mit Sand aufzufüllen. Falls Sie nähere Informationen zum Thema Pflastern benötigen, könnte dieser Beitrag auch interessant für Sie sein. Ansonsten können Sie jetzt mit dem Aufbau Ihres kleinen Häuschens beginnen, denn zu unserem Vorteil benötigt dieses Fundament keine Trocknungszeit.      

Fundamentplatte

Wenn der Erdboden sehr weich ist oder Ihr Gartenhaus eher zu den größeren Exemplaren zählt, empfehlen wir, eine Fundamentplatte bzw. Stahlbetonplatte für den Unterbau zu verwenden. Diese Variante benötigt zwar eine längere Trockenzeit und ist recht teuer im Material, aber zugleich ist sie die beste Methode für einen sicheren Stand des Gartenhauses. Die anfallenden Lasten werden so gleichmäßig an das Erdreich übertragen, wodurch Ihr Häuschen beispielsweise auch bei starker Schneelast im Winter nicht einsinken wird.

Die Umsetzung:

Haben Sie die Maße des Gartenhauses aus dem Grundriss entnommen, kann direkt mit der Arbeit begonnen werden. Denken Sie allerdings daran, wenn Sie eine spätere Rissbildung vermeiden möchten, dass Sie Ihre Betonierarbeiten nicht unmittelbar an einem heißen Sommertag vornehmen, da der Beton sonst viel zu schnell trocknen würde. Als ersten Schritt heben Sie bitte die gesamte Grundrissfläche mit einem umlaufenden Zusatz von 10 cm und einer Tiefe von 30 cm aus. Um ein gerades Ergebnis zu erzielen, sollten Sie auf eine Randschalung zurückgreifen. Dafür können zu Beispiel Holzbretter verwendet werden, welche Sie nach dem Aushärten wieder entfernen können.

Schichtmodell der Fundamentplatte

Damit keine Feuchtigkeit in unserem Fundament aufsteigen kann, sollte man die ausgehobene Fläche mit einer 15 cm dicken Schicht aus Kies bedecken. Durch ein zusätzliches Verdichten sorgen Sie anschließend dafür, dass sich weniger Wasser zwischen den einzelnen Kiessteinen ablagern kann. Jetzt ist es empfehlenswert, die Kiesfläche mit einer Polyethylen-Folie abzudecken. Dadurch wird verhindert, dass der Kies der Bodenplatte zu schnell Wasser bei der Trocknung entzieht.

Als nächstes können Sie mit dem Betonieren beginnen. Dabei wird zuerst eine Schicht von circa 5-7 cm aufgetragen. Damit keine Brüche in Ihrem Fundament entstehen können, ist es vorteilhaft, eine Bewährung auf diese Schicht aufzubringen. Besonders gut eignen sich dafür Stahlmatten, welche im Eisenhandel oder in Baumärkten zu finden sind. Wichtig ist bei diesem Arbeitsschritt, dass die Stahlmatten nicht bis an den Rand reichen. Dabei empfehlen wir einen Abstand von 3 cm einzuhalten.

Zuallerletzt kann der Beton bis zum Rand aufgefüllt und mit einem Brett waagerecht glattgezogen werden. Nach einer Abhärtungszeit von ungefähr 1-2 Tagen (bitte auch auf die Empfehlung des Herstellers achten) können Sie die Schalung entfernen.  Allerdings raten wir Ihnen dazu, erst nach einem Zeitraum von 2-3 Wochen mit dem Aufbau des Gartenhauses fortzufahren.     

Punktfundament

Wenn Sie einen festen und gleichmäßigen Erdboden in Ihrem Garten besitzen, wäre vielleicht das Punktfundament eine günstigere Alternative. Wie es der Name schon sagt, besteht diese Befestigung aus mehreren Einzelfundamenten, welche die Last über verschiedene Punkte an das Erdreich übertragen. Damit sich die Elemente im Laufe der Zeit nicht unterschiedlich setzen können, ist es unabdingbar, auf einen festen Boden zu achten. Daher ist dieses Verfahren bei einem sandigen oder weniger festen Untergrund eher ungeeignet.  

Die Umsetzung:

Bei Punktfundamenten ist es empfehlenswert, eine Tiefe von mindestens 80 cm einzuplanen. Denn nur dann ist gewährleistet, dass Ihr Gartenhäuschen frostsicher steht. Bei einer geringeren Tiefe könnte es passieren, dass bei Frost einzelne Fundamente angehoben werden und somit das Gartenhaus in eine Schieflage versetzt wird.

Damit Ihr Häuschen auch sicher steht, ist es ratsam, die Punktfundamente aus Beton herzustellen. Doch bevor dies geschehen kann, ist eine sehr genaue Planung notwendig, denn die Einteilung der einzelnen Punkte sollte genau überlegt sein. Schließlich muss das Gartenhaus so befestigt werden, dass es später an keiner Stelle durchhängen kann. Die Anzahl und die Stärke der Fundamente spielen dabei eine große Rolle und sind von der Beschaffenheit des Hauses abhängig. Je schwerer das Gartenhaus, desto robuster muss die Unterbaukonstruktion sein.

Ansicht für ein Punktfundament

Haben Sie die einzelnen Punkte festgelegt, kann mit dem Ausschachten begonnen werden. Es sollte dafür mindestens eine Fläche von 30 x 30 cm ausgehoben werden, empfehlenswert sind jedoch 50 x 50 cm. Je größer Sie Ihr Gartenhäuschen geplant haben, desto größer sollten die einzelnen Auflagepunkte sein. Ist die Bodenbeschaffenheit an einigen Stellen unterschiedlich, sollte man eine Schalung bei den Elementen in Betracht ziehen. Damit Sie auf Nummer sicher gehen, sollte auch hier eine Bewährung hinzugefügt werden, um eine Rissbildung des Betons zu vermeiden. Dafür eignen sich beispielsweise Eisenkörbe, die man im Eisenhandel erwerben kann.

Als nächstes können Sie mit dem Betonieren beginnen. Dabei füllen Sie den Beton schichtenweise in die Ausschachtung. Mithilfe eines Kantholzes können Sie durch Stampfen für eine bessere Verdichtung sorgen. Die einzelnen Punktelemente sollten wenn möglich in einem Stück betoniert werden, um die bestmögliche Stabilität zu gewährleisten. Zum Schluss brauchen Sie nur noch die Oberfläche glattziehen. Haben Sie alle Fundamente betoniert, sollten Sie jetzt mindestens 1-2 Tage (bitte auch auf die Empfehlung des Herstellers achten) warten, bevor Sie die Schalung entfernen können. Leider müssen Sie sich auch hier 2-3 Wochen mit dem Hausaufbau gedulden, bis der Beton vollständig ausgehärtet ist.

kleines Häuschen aus Hilz mit großen Fenstern

Paul Williams | Summer House | CC-BY-SA

Wir hoffen, dass Sie jetzt eine geeignete Methode für die Befestigung Ihres Gartenhauses gefunden haben. Im Teil 2 dieser Blogreihe geben wir Ihnen Einblick über die unterschiedlichen Gartenhäuser. Um weiterhin auf dem Laufenden zu bleiben, können Sie auch gern unsere Facebook-Seite besuchen, dort informieren wir Sie über neue Blogbeiträge.  

Bis zum nächsten Mal.
Ihr DENQBAR Team


Veröffentlicht: 13.05.2016

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