Pilzarten Teil 1: Die Röhrenpilze

Pilzarten Teil 1: Die Röhrenpilze

Die warmen Herbst-Sonnenstrahlen locken viele Naturbegeisterte in unsere heimischen Wälder. Gerade jetzt in der dritten Jahreszeit sieht man viele unter ihnen, die vom Pilze suchen gar nicht genug bekommen können. Mit Körbchen bewaffnet, pirschen sie sich mit großen Schritten an ihre nächste Mahlzeit heran. Denn was gibt es Besseres, als die frisch gesammelten Pilze zu verspeisen? Die meisten von Ihnen greifen mit Sicherheit auf die Pilzgattung der „Röhrlinge“ zurück. Doch Vorsicht, unter ihnen gesellen sich auch giftige oder nicht bekömmliche Exemplare. Damit Ihr Festmahl dennoch gelingt, haben wir ein paar Tipps für Sie!

Verschiedene Röhrenpilze im Korb

Was sind eigentlich Röhrenpilze?

Die Röhrlinge gehören der Gattung der Ständerpilze an, welche mit gestielten Hüten senkrecht aus der Erde sprießen. Ihren Namen erhielten sie durch das röhrenartige Futter an der Unterseite der Kappe, in denen die Sporen gebildet werden. Viele Röhrenpilze leben in Gemeinschaft mit Bäumen, weshalb sie auch oft in Wäldern vorzufinden sind. Unter den Röhrlingen finden Sie viele Speisepilze, allerdings gibt es auch unangenehm schmeckende sowie giftige Sorten.

Es ist nicht selten, dass Gartenbesitzer mit ausreichend großem Grundstück gern ihre eigenen Speisepilze kultivieren. So erspart man sich immerhin einen langwierigen und eventuell erfolglosen Streifzug durch die Wälder. Und frische Pilze aus eigenem Anbau schmecken einfach besser als im Supermarkt gekaufte. Für eine erfolgreiche Pilzzucht ist der geeignete Standort im Garten einer der wichtigsten Faktoren. Aber Sie dürfen beruhigt sein! Der Lichteinfall spielt glücklicherweise in diesem Spiel nur eine untergeordnete Rolle, da Pilze keine Photosynthese vollziehen. Dennoch kann sich ausreichend viel Sonnenlicht (als Wärmequelle) sehr förderlich auf das Wachstum der Pilze auswirken. Darum sollten Sie für eine ausreichend hohe Sonneneinstrahlung sorgen. Größere Holzgewächse, die Ihnen keinen nahrhaften oder optischen Ertrag bringen, sollten deshalb regelmäßig gestutzt oder eventuell sogar ganz beseitigt werden. Doch wie am besten die ganzen Gartenabfälle loswerden? Bei diesem Problem spielen mobile Gartenhäcksler ihre ganze Stärke aus. In Windeseile häckseln sie ganze Berge von Abfällen klein, sodass diese anschließend platzsparend in der Biotonne verschwinden können. Noch cleverer wäre es allerdings, wenn Sie das feine Häckselgut gleich als kostenloses Ausgangsmaterial für wertvollen Kompost verwenden. So werden dem Boden essenzielle Nähstoffe zurückgegeben, was sich auf die Wachstumsgeschwindigkeit der schmackhaften Pilze ebenfalls positiv auswirken wird.

Maronenröhrling

Der Maronenröhrling gehört zu der Familie der Dickröhrlinge. Dass er im Volksmund oft „Marone“ genannt wird, verdankt er seinem halbkugligen und dunkelbraunen Hut, welcher uns an eine Esskastanie erinnert. Auch der Name „Braunkappe“ bezieht sich auf diesen Pilz. Markant für den Maronenröhrling sind die im jungen Alter weißlichen und im Alter olivgelblichen Röhren, die sich an Druckstellen blau färben. Der Stiel hat eine braune bis gelblich-braune Farbe und ist stets blasser als der Hut. Die Braunkappe ist ein sehr beliebter Speisepilz, welchen man häufig in bodensauren Nadelwäldern finden kann.

Braunkappe im Wald

Birkenrotkappe

Dieser Pilz wird auch gern als Heide-Rotkappe oder Schwarzschuppige Rotkappe bezeichnet und gehört ebenfalls der Familie der Dickröhrlinge an. Die Rotkappe kann eine Wuchshöhe von bis zu 20 cm erreichen. Die Größe des Hutes kann von 6-20 cm variieren und hat wie es der Name schon sagt, meist eine ziegelähnliche Farbe. Die Röhren sind jung gelblich oder gräulich und hellen im Alter ein wenig auf. Der Stiel ist weißlich und ist mit seiner typischen schwarz gefleckten Maserung verziert. Beim Aufschneiden einer Rotkappe bekommt das Fleisch eine dunkle Färbung. Der Geruch und Geschmack des Pilzes ist sehr angenehm, deshalb er gern als Speisepilz genommen wird.

Eine Birken-Rotkappe im Wald

Birkenröhrling

Der Birkenröhrling oder auch Kapuziner genannt, gehört auch zu den Dickröhrlingsverwandten. Sein Hut umfasst einen Durchmesser von etwa 5-15 cm, ist anfänglich kugelig und verflacht im Laufe des Wachstums. Die Huthaut ist hell graubraun bis rötlich-graubraun, kann aber auch gelbliche Töne enthalten. Die Röhren sind in jung weiß, färben sich jedoch später grau. Der Stiel des Birkenröhrlings ist schmal, weiß mit schwarzen unregelmäßigen Schuppen und verjüngt sich nach oben. Das Fleisch des Gemeinen Birkenpilzes wird beim Kochen sehr dunkel bis schwarz und hat einen angenehmen Pilzgeruch.  

Birkenpilz auf der Weide

 

Goldröhrling

Dieser Pilz wird auch der Goldgelbe Lärchen-Röhrling genannt und gehört der Familie der Schmierrörlinge an. Der im jungen Alter kuglige Hut nimmt im Laufe des Wachstumes eine flache Form an und umfasst einen Durchmesser von 5 bis 15 cm. Wie es der Name vermuten lässt, hat der Hut eine goldgelbe, manchmal auch orangebräunliche Farbe. Die Huthaut ist glatt und in feuchter Witterung sehr schleimig. Die jung gelben, im Alter etwas bräunlichen Röhren sind angewachsen oder laufen etwas am Stiel herab. Der Stiel ist oberhalb der Ringzone wie die Poren gefärbt, unterhalb dunkler orange bis bräunlich. Der Goldröhrling wächst oft in der Nähe von Europäischen Lärchen, nur selten ist er bei anderen Baumarten vorzufinden. Da die Haut der Kappe oftmals sehr schleimig ist, empfehlen wir, diese vor dem Verzehr zu entfernen.  

Goldröhrling im Wald

Rotfußröhrling

Der Gemeine oder Echte Rotfußröhrling wird umgangssprachlich auch gern Rotfüßchen genannt und gehört zu der Familie der Dickröhrlinge. Im Wald, auf Wiesen und Feldern kann der Rotfußröhrling in unterschiedlichen Variationen auftreten. Sein Hut ist matt, rissig und der Durchmesser beträgt um die 3 bis 7 cm. Die Färbung der Kappe erreicht dabei einen gelbbraunen bis olivbraunen Ton, kann aber auch graue, gelb-blaue oder rötliche Nuancen annehmen. An Riss- und Fraßstellen verfärbt sich die Oberfläche meist rötlich. Die Röhren sind gelblich und wandeln sich im Laufe der Zeit in ein Olivgelb. Der Stiel besitzt eine dünne Form und ist durch die rote Farbgebung besonders auffällig. Mit zunehmendem Alter wird er leider sehr weich und ist deshalb nicht immer für jeden ein Geschmackserlebnis. 

Rotfußröhrling auf dem Rasen

Steinpilz

Der Steinpilz ist wohl einer der beliebtesten Speisepilze. Alle Steinpilzsorten gehören ebenfalls zu der Gattung der Dickröhrlinge. Die verschiedenen Arten dieses Pilzes werden oftmals aufgrund der schwierigen Unterscheidbarkeit unter einem gemeinsamen Namen zusammengefasst. Hier im Bild ist beispielsweise ein Sommer-Steinpilz zu sehen. Von anderen Röhrenpilzen heben sie sich besonders durch ihre im jungen Alter weißen und später blassgelb verfärbenden Röhren ab. Wie es der Name schon sagt, ist das Fleisch des Steinpilzes im Vergleich zu anderen Pilzsorten zudem fest. Falls Sie in Ihrem Menü auf keinen Fall auf Steinpilze verzichten möchten, sollten Sie besonders in der Nähe von Buchen und Eichen aufmerksam suchen. Fast alle Steinpilzsorten wachsen am liebsten in Laubwäldern.

Steinpilze im Laub

Hexenröhrling

Auch bei dem Hexenröhrling gibt es unterschiedliche Arten, die alle zu der Familie der Dickröhrlingsverwandten gehören. Alle Hexenröhrlings-Arten besitzen einen markanten roten Stiel und rötliche Röhrenmündungen beziehungsweise Poren. Früher glaubte man, die blaue Färbung des Fleisches beim Aufschnitt habe etwas mit Hexerei zu tun. Deshalb wird er bis heute noch Hexenpilz genannt. In manchen Gegenden wird dieser Pilz mehr geschätzt als der Steinpilz. Dennoch sollten Sie es vermeiden, einen Hexenröhrling roh zu sich zu nehmen, da er in diesem Zustand leicht giftig ist. Gegart ist er jedoch ein äußerst geschmackvoller Speisepilz.  

Hexenpilz im wald mit rotem Stiel

Pfefferröhrling

Der Pfefferröhrling oder auch der Pfeffrige Zwergröhrling genannt, gehört zu der Familie der Dickröhrlinge. Dieser Pilz zählt eher zu den kleineren Sorten. Sein halbkugeliger oder polsterförmiger Hut umfasst gerade mal 2-7 cm und hat eine zimtähnliche bis orangebraune Farbe. Der Stiel des Pfefferröhrlings ist selten gekrümmt und meist nicht länger als 3-6 cm. Der gelb-braune Pilz ist besonders in Nadelwäldern vorzufinden. In vielen Pilzbüchern wir er als ungenießbar deklariert, jedoch finden wir ihn prima zum Würzen. Denn der Pfefferpilz schmeckt, wie es der Name schon sagt, ziemlich pfeffrig bis scharf und sollte je nach Geschmack mehr oder weniger in der Pilzpfanne landen.   

Pfefferpilze im Wald

Gallenröhrling

Der Gemeine Gallenröhrling, alias Bitterling oder Bitterpilz, gehört ebenfalls zu den Dickröhrlingsverwandten. Sein extrem bitterer Geschmack hat schon manchen Pilzgenuss zerstört und gilt deshalb nicht als Speisepilz. Leider ist der Bitterling gar nicht so einfach von essbaren Röhrenpilzen zu unterscheiden. Gern wird er wegen seiner hellen Farbe beispielsweise mit dem Steinpilz verwechselt. Besonders gut können Sie jedoch einen Gallenröhrling an seiner Röhrenfarbe erkennen. Diese sind im jungen Alter weißlich und gehen mit der Zeit in einen leicht rosafarbenen Ton über. Markant für diesen Pilz ist außerdem, die dunkle Netzzeichnung auf dem meist ocker-gelblichen Stiel. Falls Sie sich immer noch unsicher sind, kann auch ein Geschmackstest nicht schaden. Sobald sich ein stark bitteres Aroma auf Ihrer Zunge ausbreitet, handelt es sich um einen Gallenröhrling.  

 Bitterpilz im Wald

Satansröhrling

Der Satansröhrling wird im Volksmund auch gern Satanspilz genannt und gehört zu der Familie der Dickröhrlinge. Er zählt zu den wenigen Giftpilzen unter den Röhrlingen und sollte deshalb auf keinen Fall gegessen werden. Zwar sind bisher keine Todesfälle aufgrund dieses Pilzes bekannt, dennoch verursacht er schwere Magen- und Darmbeschwerden. Besonders leicht lässt sich der Satanspilz wegen seiner roten Stielfärbung mit dem Hexenröhrling verwechseln. Diese besitzen jedoch eine bräunliche Kappe. Im Gegensatz dazu hat der Hut des Satansröhrlings eine grauweiße bis schottersteinähnliche Farbgebung. Wenn Sie sich nicht sicher sein sollten, ob es sich bei Ihrem Fund um einen Satanspilz handelt, gehen Sie bitte kein Risiko ein und lassen Sie den Pilz einfach stehen.

Satanspilz im Wald

Wenn Sie diesen Informationen folgen, brauchen Sie sich von jetzt an keine Sorgen mehr machen, was in Ihrem Pilz-Korb landet. Im Zweifelsfall können Sie diesen Blogbeitrag auch einfach ausdrucken und mit auf Ihre Pilzsuche nehmen. In zwei Wochen werden wir uns dann mit den „Lamellenpilzen“ beschäftigen. Bei Fragen helfen Ihnen unsere Servicemitarbeiter gerne weiter.

Bis zum nächsten Mal.
Ihr DENQBAR Team


Veröffentlicht: 23.09.2016

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