Auf gute Nachbarschaft ‒ Mischkultur in Ihrem Beet

Auf gute Nachbarschaft ‒ Mischkultur in Ihrem Beet

In einem Gemüsebeet verhält es sich ähnlich wie bei uns Menschen in einem Wohngebiet. Die einen mögen sich, die anderen wiederum nicht. Während sich einzelne Nachbarn zu einem geselligen Grillfest in ihrem Garten treffen, ärgern sich weitere Anwohner über den entstandenen Holzkohlequalm. Auch unter den Gemüsepflanzen können sich manche gar nicht „riechen“. Andere wiederum ergänzen sich sogar so gut, dass das Wachstum einer jeden einzelnen Pflanze gefördert wird. Deshalb gewinnt die Mischkultur auch bei den Hobbygärtnern immer mehr an Beliebtheit. Aus diesem Grund haben wir die wichtigsten Informationen zusammengestellt. So erfahren Sie, welche Pflanzen gute Nachbarn sind und welche man lieber weit entfernt voneinander anbauen sollte. 

Was ist eine Mischkultur überhaupt?

Der Begriff Mischkultur, auch Mischanbau sowie Mischfruchtanbau genannt, bedeutet im Grunde, dass verschiedene Nutzpflanzen auf gleicher Fläche herangezogen werden. Allerdings gibt es genau genommen zwei Fachbegriffe für eine Mischung der Pflanzen ‒ die Mischkultur und die Zwischenkultur. In der Mischkultur werden die Pflanzen innerhalb der Reihe gemischt, in der Zwischenkultur werden die Pflanzenreihen nebeneinander angebaut. Diese Methode wird im Gartenbau, in der Landwirtschaft und auch im Privathaushalt angewandt. In richtiger Zusammensetzung soll ein Mischbeet die Nachteile der Monokultur eliminieren.

Das bedeutet: Mischkulturen sind viel widerstandsfähiger als Monokulturen, denn sie ergänzen sich mit ihren Eigenschaften gegenseitig und können so besser auf Umwelteinflüsse reagieren. 

Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Möhre, Kohlrabi, Sellerie

 

Vorteile eines Mischanbaus

Für einige mag schon allein der künstlerische Ehrgeiz Grund genug zu sein, um ein Mischbeet anzulegen. In einem buntgemischten Beet mit kräftigen orangefarbenen Studentenblumen, Salat und Gurken wird jeder Garten zu einem echten Augenschmaus! Doch es gibt noch viele weitere Gründe, sich für den Anbau einer Mischkultur zu entscheiden.

Die richtige Nachbarschaft bringt viele Vorteile mit sich:  

  • Schädlinge fühlen sich vom Duft der Nachbarpflanze gestört
  • andere Pflanzen locken Nützlinge für die Bekämpfung der Schädlinge an
  • erhöhte Bestäubung durch bessere Anlockung von Bienen und Hummeln
  • Beschattung des Bodens und der Nachbarpflanzen durch unterschiedliche Wuchshöhen
  • optimale Platzausnutzung unter der Erde (Tief- und Flachwurzler)
  • gute Platzverteilung auf dem Beet
  • perfekte Nährstoffausnutzung des Bodens dank Stark-, Mittel- und Schwachzehrer
  • Pflanzung von Kräutern und Blumen gegen Parasiten, Pilze und Bakterien
  • natürlicher Schutz vor Unkraut

 

Was ist zu beachten?

Damit Ihnen eine reiche Ernte sicher ist, sollten Sie beim Anlegen eines Mischbeetes einige Dinge beachten. Besonders Anfängern ist ans Herz zu legen, dass die einzelnen Pflänzchen nicht zu dicht angebaut werden sollten. Um den richtigen Abstand einzukalkulieren, sollten Sie auf jeden Fall den Platzbedarf der ausgewachsenen Pflanzen berücksichtigen. Sonst nehmen sie sich schlimmstenfalls gegenseitig das Licht, das Wasser und die Nährstoffe weg.

Für die Art der Anbauweise stehen Ihnen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Eine Idee wäre es zum Beispiel, die Mischkultur in abwechselnden Reihen anzubauen. Andere gute Varianten sind außerdem: unterschiedliche Pflanzen innerhalb einer Reihe oder auch völlig bunt durchmischt auszusäen.  

Salat, Tomaten, Spargel, Zucchini, Broccoli

Wenn Sie Ihr erstes Gemüse geerntet haben ist das Erfolgserlebnis groß. Doch bitte denken Sie auch daran, den neu gewonnen Platz wieder mit Pflänzchen zu bestücken. Schließlich kann eine geschlossene Gründecke die Feuchtigkeit im Boden länger halten. Außerdem schützt sie vor lästigem Unkraut und Schädlingsbefall.

Ein guter Ansatz für eine gute Organisation Ihres Beetes bietet ein Anbauplan. Dank dieser Übersicht behalten Sie bis zum Ende der Gartensaison den Durchblick, wann und wo welche Pflanzen angebaut wurden. Auch die Berücksichtigung der Fruchtfolge kann ein großer Vorteil bei der Planung sein, um die Ressourcen des Beetes optimal ausschöpfen zu können.

Bekannte Pflanzengattungen und ihr Gemüse

Als Faustregel könnte man grundsätzlich sagen, dass keine Pflanzen der gleichen Gattung auf engem Raum angebaut werden sollten. Schließlich stehen sie mit ähnlichen Ansprüchen an Nährstoffen in direkter Konkurrenz und locken gemeinsam auch noch die passenden Schädlinge an.

Hier ein Überblick über die verschiedenen Pflanzengattungen:

  • Kreuzblütler: Kohl, Wirsing, Meerrettich, Senf
  • Doldenblütler: Möhre, Sellerie, Fenchel
  • Nachtschattengewächse: Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Auberginen
  • Hülsenfrüchtler: Bohnen, Erbsen
  • Lauchgewächse: Zwiebeln, Knoblauch, Lauch
  • Fuchsschwanzgewächse: Spinat, Rote Bete
  • Korbblütler: Kopfsalat, Eisbergsalat, Endiviensalat

Wer bei seiner Beetgestaltung die Kombination der gleichen Gattung vermeidet, kann sich über eine große Gemüseausbeute freuen.

 

Kräuter in der Mischkultur

In Ihrem Beet müssen Sie nicht nur zwingend Gemüsesorten miteinander mischen. Kräuter be­ein­flus­sen oft den Geschmack un­se­rer Speisen und können ein idealer Nachbar sein. Hier können Sie sich getrost auf Ihren eigenen Geschmack verlassen. Was uns auf dem Teller eine Gaumenfreude bereitet, ist auch im Garten nicht zu verachten. Ein schmackhaftes Paar wären zum Beispiel Bohnen und Bohnenkraut. Auch kann man sich einen Gurkensalat ohne Dill kaum vorstellen. Tomaten mit Basilikum und Mozzarella sind in unseren Köpfen nicht mehr wegzudenken und wie langweilig würde denn ein Blattsalat ohne Kräuter schmecken?

Tomate mit Basilikum und Mozzarella

Schnittlauch und Rosmarin bilden übrigens hervorragende natürliche Geschmacksverstärker für Erdbeeren und Salat, zusätzlich unterdrücken sie die Schimmelbildung und vertreiben Läuse und Spinnen.

Seien Sie jedoch mit der Pflanzung von Petersilie sehr vorsichtig, denn diese verträgt sich nicht mit vielen Gemüsesorten. Salatarten wie zum Beispiel Kopfsalat, Eisbergsalat und Co. sollte man nicht neben einer Peterlilienpflanze anbauen.

 

Gute Nachbarschaften

Damit sich Ihre Pflanzen perfekt ergänzen können, ist eine gute Nachbarschaft unabdingbar. Damit Sie für den Anbau ideal vorbereitet sind, haben wir die wichtigsten guten Nachbarschaften für Sie zusammengefasst.

  • Gurken: Erbsen, Bohnen, Fenchel, Lauch, Kohl, Rote Bete, Salat, Sellerie, Zwiebeln, Dill
  • Tomaten: Kohl, Kohlrabi, Buschbohnen, Petersilie, Salat, Spinat, Sellerie, Zucchini, Basilikum
  • Salat: Gurken, Tomaten, Buschbohnen, Stangenbohnen, Erbsen, Erdbeeren, Radieschen, Rettich, Kohl, Kohlrabi, Lauch, Möhren, Rhabarber, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Zwiebeln
  • Feldsalat: Erdbeeren, Radieschen
  • Mangold: Kohl, Buschbohnen, Möhren, Radieschen, Rettich
  • Kartoffeln: Dicke Bohnen, Spinat, Kohlrabi
  • Erbsen: Gurken, Fenchel, Kohl, Kohlrabi, Radieschen, Rettich, Möhren, Salat, Zucchini
  • Bohnen: Gurken, Tomaten, Kartoffeln, Kohl, Kohlrabi, Erdbeeren, Mangold, Salat, Radieschen, Rettich, Rhabarber, Rote Bete, Sellerie, Bohnenkraut
  • Kohlrabi: Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Buschbohnen, Stangenbohnen, Erbsen, Kartoffeln, Rote Bete, Lauch, Radieschen, Rettich, Salat, Sellerie, Spinat
  • Blumenkohl: Buschbohnen, Erbsen, Gurken, Rote Bete, Sellerie, Spinat
  • Kopfkohl: Tomaten, Buschbohnen, Stangenbohnen, Erbsen, Lauch, Mangold, Radieschen, Rettich, Rhabarber, Rote Bete, Salat, Sellerie, Spinat
  • Radieschen/Rettich: Tomaten, Buschbohnen, Stangenbohnen, Erbsen, Kohlrabi, Mangold, Möhren, Lauch, Salat, Spinat
  • Zwiebeln: Gurken, Erdbeeren, Feldsalat, Kohlrabi, Lauch, Möhren, Salat, Sellerie, Rote Bete, Zucchini
  • Möhren: Tomaten, Erbsen, Lauch, Mangold, Radieschen, Rettich, Salat, Zwiebeln
  • Zucchini: Tomaten, Erbsen, Stangenbohnen, Zwiebeln
  • Lauch: Gurken, Tomaten, Erdbeeren, Kohl, Kohlrabi, Möhren, Salat, Sellerie
  • Spinat: Tomaten, Erdbeeren, Kartoffeln, Kohl, Kohlrabi, Radieschen, Rettich, Rhabarber, Stangenbohnen
  • Erdbeeren: Buschbohnen, Lauch, Zwiebeln, Radieschen, Rettich, Salat, Spinat
  • Sellerie: Gurken, Tomaten, Buschbohnen, Kohl, Kohlrabi, Lauch, Stangenbohnen
  • Fenchel: Gurken, Erbsen, Feldsalat, Salat, Sellerie
  • Rhabarber: Buschbohnen, Kohl, Salat, Spinat
  • Rote Bete: Gurken, Buschbohnen, Bohnenkraut, Dill, Knoblauch, Zwiebeln, Kohl, Salat

Ungünstige Kombinationen

Diese Varianten sollten Sie bei der Nachbarschaft Ihrer Pflanzen beachten, denn sie hindern sich gegenseitig am Wachstum oder sind anfällig gegenüber Schädlingen und Pilzen. Daher raten wir Ihnen diese Kombinationen auf engerem Raum auf jeden Fall zu vermeiden.

  • Gurken: Tomaten, Kartoffeln, Radieschen, Rettich
  • Tomaten: Blaukraut, Erbsen, Fenchel, Gurken, Kartoffeln, Rote Bete
  • Paprika: Erbsen, Fenchel, Rote Bete
  • Kartoffeln: Gurken, Tomaten, Erbsen, Kürbis, Rote Bete, Sellerie, Sonnenblume, Zwiebel
  • Knoblauch: Erbsen, Buschbohnen, Stangenbohne, Kohlarten
  • Zwiebeln: Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Kohlarten, Lauch
  • Kopfsalat: Kresse, Petersilie, Sellerie
  • Möhren: Rote Bete, Pfefferminze
  • Zucchini: Gurken
  • Blumenkohl: Knoblauch, Zwiebeln
  • Aubergine: Paprika, Tomaten, Kartoffeln
  • Erbsen: Bohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Tomaten, Zwiebel
  • Buschbohnen: Erbsen, Stangenbohnen, Fenchel, Knoblauch, Paprika, Lauch, Schnittlauch, Zwiebeln
  • Stangenbohnen: Buschbohnen, Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Paprika, Lauch, Schnittlauch, Zwiebeln
  • Kohl: andere Kohlarten, Kartoffeln, Knoblauch, Kohlrabi, Schnittlauch, Zwiebel
  • Kohlrabi: Kohl, Fenchel
  • Petersilie: alle Salatarten
  • Erdbeeren: alle Kohlarten
  • Fenchel: Tomate, Kohlrabi, Bohnen

Wir hoffen dass Sie in der kommenden Saison eine hervorragende Ernte aus Ihrem Gemüsebeet erzielen. Viellicht wird dafür auch der ein oder andere Tipp ganz hilfreich sein. Bei weiteren Fragen können Sie gern unseren Kundenservice kontaktieren oder uns direkt auf Facebook anschreiben.

Bis zum nächsten Mal.
Ihr DENQBAR Team


Veröffentlicht: 18.03.2016

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