Rasenrettung: So vertreiben Sie den Maulwurf

Rasenrettung: So vertreiben Sie den Maulwurf

Gut gepflegt und in einem saftigen Grün, so liegt er da, der perfekte Rasen. Liebevoll haben Sie ihn ausgesät und mit großer Sorgfalt regelmäßig gestutzt. Da ist auch der Ärger verständlich, wenn auf einmal dutzend angelegte Maulwurfshügel aus dem Rasen emporragen. Dabei stören diese nicht nur die Ästhetik Ihres Gartens, sondern können auch schnell zur Stolperfalle werden. Mit dieser Situation müssen Sie sich nicht zufrieden geben. Wir zeigen Ihnen, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um den kleinen Plagegeist nicht nur zu vertreiben, sondern um den Garten langfristig „maulwurfsfrei“ zu halten.

Wiese voll mit Maulwurfshügeln

Ein paar Fakten zum Maulwurf

Der Maulwurf vertritt zwar ein besseres Image als die Wühlmaus, dennoch ist er bei Hobbygärtnern nicht gern gesehen. Schließlich kann ein junger und dynamischer Maulwurf innerhalb eines Tages Ihren Garten mit 20 Maulwurfshügeln „verzieren“.

Doch es ist nicht alles schlecht, denn der Maulwurf hat auch viele gute Seiten. Eigentlich sollten wir uns sogar freuen, wenn sich ein Maulwurf im Garten einnistet, denn das zeugt von einer hervorragenden Bodenqualität. Außerdem vertilgt dieser kleine Schaufelmeister eine Menge Schädlinge wie beispielsweise Larven von Maikäfern, Dickmaulrüsslern oder der Wiesenschnake. Denn schwere Gartenarbeit macht besonders hungrig. Aus diesem Grund muss der Maulwurf täglich viel Nahrung zu sich nehmen, fast die Hälfte seines Körpergewichts! Wenn ein Maulwurf länger als 12 bis 24 Stunden nichts Nahrhaftes findet, könnte er verhungern.

Der kleine Schaufler ist perfekt an das Leben unter der Erde angepasst. Sein walzenförmiger Körper und die ausgeprägten Grabschaufeln eignen sich besonders gut, um ein Tunnelsystem auszuschachten. Außerdem riechen und hören sie sehr gut und nehmen durch ihre Tasthaare feinste Erschütterungen wahr. Nur ihre Augen sind weniger gut ausgebildet, dennoch kann man nicht davon sprechen, dass Maulwürfe blind sind.

Maulwurf schaut aus dem Boden heraus

Bei Ihrem Vorhaben ist zu bedenken, dass der Maulwurf unter Artenschutz steht. Das bedeutet: Er darf weder lebendig gefangen noch getötet werden! Eine Sondergenehmigung wird von der Naturschutzbehörde nur ausgestellt, wenn sein Gangsystem eine Gefährdung darstellt, beispielsweise bei einem Damm oder Deich. 

Maulwurf oder Wühlmaus?

Oft ist bei einem kurzen Blick nicht erkennbar, ob es sich hier um einen Bau eines Maulwurfs oder einer Wühlmaus handelt. Doch bei näherem Hinsehen lassen sie sich beide recht gut auseinanderhalten. Der Maulwurf schaufelt meist einen höheren Haufen und legt großen Wert auf Sauberkeit. Deshalb sind auch in seinem Hügel keine Wurzeln oder Pflanzenreste zu finden. Der Eingang zum Bau liegt meist mittig, während die Wühlmaus einen Eingang am Rand bevorzugt. Wer sich jetzt immer noch nicht ganz sicher ist, kann auf die sogenannte „Vorwühlprobe“ zurückgreifen. Öffnen Sie dafür einfach den Gang an einer geeigneten Stelle und schauen sich diese am nächsten Tag noch einmal an. Wurde dieser wieder verschlossen, handelt es sich um eine Wühlmaus.

Wühlmaus fühlt sich im Garten pudelwohl

Natürliche Fressfeinde

Um Ihren Garten frei von Maulwürfen zu halten, kann es nicht schaden, seine genauen Feinde zu kennen. Für Wiesel, Fuchs, Steinmarder, Mäusebussard, Schleiereule und Co. ist der kleine Schaufler eine Delikatesse. Da er allerdings nur selten an der Erdoberfläche zu entdecken ist, haben es die Jäger nicht unbedingt leicht. Nur der kleine Mauswiesel schafft es gelegentlich, in den Maulwurfsbau einzudringen. Wenn Sie viele Maulwürfe in Ihrem Garten haben, ist es lohnenswert, für Unterschlupfmöglichkeiten seiner Feinde zu sorgen. Gute Beispiele dafür sind: Gehölzhecken, Steinhaufen und Ansitze für Greifvögel. So kann die Natur von ganz allein ein Gleichgewicht herstellen.

Wiesel schaut neugierig

Erste Maßnahmen

Ihr Rasen ist übersät mit Maulwurfshügeln? Dann sollten Sie diese idealerweise einebnen. Am besten begradigen Sie den Haufen mit einer Hacke oder schwemmen ihn mithilfe eines Gartenschlauchs mit Wasser. Letzteres hat den Vorteil, dass ein größerer Teil des Ganges unwegsam gemacht wird. Wenn Sie diese Maßnahme regelmäßig anwenden, fühlt sich der kleine Erdbewohner vielleicht so gestört, dass er das Weite sucht. Allerdings ist nicht jeder Maulwurf gleich von dieser Aktion genervt und lässt sich nicht so einfach vertreiben. Da es aber die einfachste Möglichkeit ist, empfehlen wir, es erst einmal zu versuchen, bevor weitere Schritte eingeleitet werden sollten.

Maulwurf durch Duftstoffe vertreiben

Da der Geruchsinn des Maulwurfs sehr empfindlich ist, nimmt er auch unangenehme Gerüche viel schneller wahr. Dies könnten wir zu unserem Vorteil nutzen, um den kleinen Plagegeist zu verjagen. Besonders unerträglich für den kleinen Höhlenbewohner sind beispielsweise Düfte wie saure Milch, Knoblauchzehen, Pflanzenjauchen oder Lebensbaumzweige. Auch können Sie auf die im Handel erhältlichen „Maulwurf-Raus“ oder „Maulwurf-Schreck“ Produkte zugreifen, diese sind allerdings mit höheren Kosten verbunden.

Bei allen Präparaten ist es sehr wichtig, dass Sie diese gleichmäßig auf das Gangsystem verteilen. Dafür können Sie Beispielsweise aller paar Meter den Gang öffnen, und die Substanzen hineinzufüllen. Je nach Witterung sollte man diesen Vorgang wiederholen, bis der Maulwurf keine Hügel mehr aushebt. Wie empfehlen Ihnen daher, die Gerüche wöchentlich zu erneuern.

Knoblauchzehen und Knoblauchzwiebeln

     

Maulwurf durch Schallwellen verscheuchen

Nicht nur die Nase des kleinen Erdbewohners ist gut ausgeprägt, auch der Gehörsinn ist beim Maulwurf sehr empfindlich. Wenn Sie mit Gerüchen keinen Erfolg hatten, könnten Ihnen vielleicht Schallwellen weiterhelfen. Der Klassiker für dieses Verfahren sind schräg eingegrabene Glasflaschen, bei denen der Boden entfernt wurde. Diese erzeugen bei Wind einen Pfeifton, den Maulwürfe gar nicht leiden können. Eine andere Möglichkeit wäre zum Beispiel auch der Einsatz von quietschenden Windrädern, die mit einem Pfahl aus Metall in die Erde gesteckt werden. Ebenfalls eignen sich Klangspiele zum Vertreiben der Maulwürfe, bei denen beispielsweise an Schnüren aufgehängte alte Löffel gegen einen Metallständer schlagen. Auch Ultraschallgeräte können Abhilfe schaffen, allerdings gehen da die Meinungen der Verbraucher weit auseinander. Die einen Maulwürfe werden von diesen Wellen vertrieben, andere wiederum nicht.

Ein kleiner Geheimtipp von uns: Das Geräusch von einem Rasenmäher kann störend auf den kleinen Bodenbewohner wirken. Wer also regelmäßig mäht, kann sich über das Ausbleiben der Maulwurfshügel freuen.

Gras wird gemäht

Langfristige Maßnahmen

Wenn Sie es geschafft haben, den Maulwurf mit aller Mühe zu vertreiben, sollte Ihr Garten auch dauerhaft vor dem kleinen Erdbewohner geschützt werden. Damit Sie sich also später nicht wieder mit neuen Maulwurfshügeln herumärgern müssen, haben wir noch ein paar Tipps zum Thema Vorbeugung für Sie. Dabei ist zu bedenken, dass diese Vorkehrungen mit einem höheren Aufwand verbunden sind.

Damit Sie den Plagegeist auch in Zukunft von Ihrem Garten fern halten können, empfiehlt sich, eine Art Grenzzaun zu errichten. Hierzu sollten Sie einen engmaschigen Zaun ungefähr einen halben Meter tief um Ihren Garten einlassen. Damit sucht sich der Maulwurf einen anderen Weg und verschont somit Ihren Rasen.

Die wohl aufwendigste Methode ist das Auslegen einer Bodenplatte unterhalb Ihres Rasens. Diese Platte sollte ungefähr 40 Zentimeter tief liegen, damit sich der Maulwurf kein neues Gangsystem graben kann.

Zu guter Letzt kann es auch sehr hilfreich sein, den Erdboden zu verdichten, beispielsweise wenn Sie gerade eine Terrasse in Ihrem Garten bauen möchten. Damit Ihre Arbeit schnell abgeschlossen werden kann, empfehlen wir eine Rüttelplatte als Hilfe zu nehmen. Diese erledigt die Verdichtungsarbeiten wesentlich effektiver als eine herkömmliche Walze. Außerdem sorgen die Vibrationen für einen zusätzlich nützlichen Nebeneffekt. Denn wie schon oben beschrieben, lassen sich Maulwürfe auch besonders gut mit Schallwellen vertreiben.

Rasen wird verdichtet

Wir hoffen, dass Ihnen unser Blogbeitrag gefallen hat. Vielleicht wird der ein oder andere Tipp später Ihren Rasen retten. Falls Sie weitere Fragen haben, können Sie gerne mit uns in Kontakt treten, außerdem freuen wir uns über Ihre Erfahrungsberichte zu diesem Thema.

Bis zum nächsten Mal.
Ihr DENQBAR Team


Veröffentlicht: 19.08.2016

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