Alles rund ums Thema Frühbeet

Alles rund ums Thema Frühbeet

Wie sagt man doch so schön nach einem deutschen Sprichwort? Der frühe Vogel fängt den Wurm. Genauso verhält es sich auch im Garten. Wer bereits im Frühjahr Vorreiter der Pflanzsaison sein möchte, kommt um ein Frühbeet nicht drumherum. Dank diesem kann eine Aussaat im Februar bereits möglich gemacht werden. Während die Pflanzen im Freien noch keine guten Bedingungen fürs Wachsen finden, gedeihen die Sprösslinge unter der warmen Haube. So ist Ihnen eine frühe Ernte garantiert und Sie sparen sich gleichzeitig enorme Wartezeiten. Also was ist genau zu tun, damit Sie Salat, Kohlrabi und Co. noch vor allen anderen genießen können? In den folgenden Abschnitten können Sie mehr über dieses Thema erfahren.      

Was genau ist ein Frühbeet?

Ein Frühbeet kann man auch als ein Mini- Gewächshaus bezeichnen, welches allerdings viel flacher und wesentlich kleiner ist. Die höchste Stelle ist meist nicht größer als einen Meter. Da das sogenannte „Dach“ oftmals schräg befestigt wird, kann das Regenwasser besser ablaufen. Ansonsten würde sich mit der Zeit eine Wassermenge ansammeln, welche per Hand beseitigt werden müsste. Denn die Abdeckung kann je nach Material nur eine maximale Last tragen und würde sonst unter dem Druck zusammenbrechen. In der Regel besteht das Dach aus Plexiglasplatten, durchsichtiger Folie oder Glas. Besonders wichtig ist außerdem eine Luke, welche je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden kann. Hier empfiehlt sich für das Grundgerüst einen Metall- oder Holzrahmen zu verwenden, auf dem die Scheiben angebracht wurden. Geeignete Frühbeete können Sie in Bau- oder Gartenmärkten erwerben sowie in verschiedenen Onlineshops. Wer allerdings handwerkliches Geschick aufweist, kann sich einen solchen Kasten auch selber bauen.

Beet mit Pflanztöpfen, Samen und Gartenwerkzeugen© Ofer El-Hashahar flickr.com  

 

Wie funktioniert ein Frühbeet?

Ein solches Frühbeet arbeitet wie ein Treibhaus. Die Sonnenstrahlen gelangen durch das Dach ins Innere des Kastens und sorgen für wohlig warme Temperaturen. Gleichzeitig bietet er Schutz vor kühlen Winden und wirkt einer schnellen Austrocknung entgegen.

Ebenso wie ein Gewächshaus, muss auch das Frühbeet regelmäßig gelüftet werden. Es ist darauf zu achten, dass eine Temperatur von maximal 25 Grad nicht überschritten wird. Schließlich kann die Sonne, bei diesem kleinen überdachten Beet, schnell zur Überhitzung führen. Ein automatischer Fensterheber kann deshalb eine gute Möglichkeit bieten, Ihren Kasten effektiv mit Frischluft zu versorgen. Da das Frühbeet außerdem vor Niederschlag geschützt wird, sollte man das Gießen nicht aus den Augen verlieren. 

Wie kann man ein Frühbeet selber bauen?

Es muss nicht immer gleich ein fertiger Pflanzkasen aus dem Fachhandel sein. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick ist es gar nicht mal so schwer, ein Frühbeet zu bauen. Für das Untergestell benötigt man zu allererst eine Art Pflanzkasen, welcher quasi das Fundament bildet. Vorteilhaft ist dafür ein Holz- oder Metallrahmen, welcher später auch einfach an einer anderen Stelle platziert werden kann. Natürlich können Sie auch Mauersteine als Sockel verlegen, bedenken Sie aber dabei, dass dieser nicht einfach umgestellt werden kann. Damit das Regenwasser wie oben beschrieben auch wirklich ablaufen kann, sollten Sie die Schräge nicht vergessen. Sprich, die Holzlatten so zurechtsägen, dass sie bestenfalls Richtung Süden leicht abfallen.

Jetzt brauchen Sie nur noch den Holzkasten mit einer transparenten Folie abdecken. Für robustere Dächer raten wie allerdings zu einem Glas- beziehungsweise Plexiglasdach. Dieses ist nicht nur stabiler, sondern auch widerstandsfähiger. Scharniere sorgen gleichzeitig für ein bequemes Öffnen und Schließen der Luke.

Unser Tipp: Auch alte Fensterrahmen eignen sich ideal für eine Abdeckung, denn dort ist bereits ein Öffnungsmechanismus integriert.  

Kalt- oder Warmbeet?

Schon allein ein sogenanntes Kaltbeet, welches nur durch die Sonne erwärmt wird, kann viele positive Eigenschaften mit sich bringen. In diesem Fall benötigt man nur einen sonnigen Standort und einen Frühbeetkasten sowie natürlich ausreichend Erde. Allerdings sollten hier die Außentemperaturen nicht außer Acht gelassen werden. Da in den Nächten keine Sonne scheint, kann das Beet sehr schnell auskühlen. Deshalb sollten Sie ein Kaltbeet auch erst bepflanzen, wenn keine großen Fröste mehr zu erwarten sind. 

Verschiedene Arten von Frühbeeten

Will man das Frühbeet allerdings auch bei kühleren Temperaturen nutzen, benötigt man schon eine wärmere Variante. Der Warm- oder auch Mistbeet genannte Pflanzkasten eignet sich da hervorragend. Dabei wird die beim Verrottungsprozess entstehende Wärme genutzt, um das kleine Treibhaus zu beheizen. Dazu muss das Beet circa 80 Zentimeter tief ausgehoben werden. Zu allererst wird der Boden dieser Grube mit einer Laubschicht von ungefähr 5 Zentimetern bedeckt. Darüber wird anschließend Pferdemist gegeben, der ruhig bis zu einem halben Meter geschichtet werden darf. Schließlich wird wieder eine Lage Laub dazugegeben und zum Schluss mit Erde aufgefüllt. Diese Bodenheizung kann Ihrem Frühbeet bis zu acht Wochen Wärme spenden. Mithilfe einer guten Dämmung des Kastens kann diese Zeit zusätzlich herausgezögert werden.         

Was ist zu beachten?

Wenn Sie sich ein Frühbeet zulegen oder bauen möchten, sollten Sie sich vorher ein paar Gedanken machen. Vergessen Sie dabei nicht den wichtigsten Punkt, welche Pflanzen Sie darin anbauen möchten. Denn schließlich muss der Pflanzkasten auch groß genug sein, damit alle Pflanzen genügend Platz finden. Tomaten, die Sie im Beet vorkultivieren möchten, benötigen zum Beispiel viel mehr Höhe als ein Salat.

Auch der richtige Standort ist für eine gute Ernte entscheidend. Ihr Frühbeet sollte möglichst an einer sonnigen und geschützten Stelle aufgestellt werden. Am besten eignet sich eine Ost-West-Ausrichtung des Beets, damit die Sonne auf das schräg stehende Dach treffen kann.

Je kleiner Sie Ihr Frühbeet wählen, desto mehr Temperaturschwankungen werden im Inneren auftreten. Durch rechtzeitiges Lüften, dem eventuellem Schattieren an sonnigen Tagen sowie das Abdecken mit isolierenden Materialen in der Nacht, können diese ausgeglichen werden.     

Was kann alles ins Frühbeet gepflanzt werden?

Wenn die harten Fröste vorübergezogen sind, kann die Aufzucht im März beginnen. Eine gute Grundlage für die Pflänzchen bietet humusreicher Boden. Wenn Sie einen Komposthaufen besitzen, lohnt es sich, den fertigen Kompost der Erde beizumischen. Hat sich bereits das erste Unkraut im Beet breit gemacht, sollte dieses vorher entfernt werden. Jetzt brauchen Sie nur noch den Boden etwas auflockern und schon kann mit dem Einpflanzen begonnen werden.

Junge Pflanzen in Töpfen mit Erde

Jungpflanzen können direkt in die Erde eingesetzt werden, während Samen lieber in extra Gefäßen mit Aussaaterde vorkultiviert werden sollten. Salatpflanzen sind üblicherweise die Ersten im Frühbeet, denn sie zählen zu den „Schwachzehrern“. Das bedeutet, dass sie dem Boden weniger Nährstoffe entziehen als andere Pflanzen. Dadurch werden der Erde nicht gleich schon am Anfang alle wichtigen Mineralien entnommen und die Bodenmüdigkeit kann so deutlich herausgezögert werden.

Neben Salat kann aber auch noch Kohlrabi und Rettich angebaut werden. Sobald diese Pflänzchen die ersten Blätter gebildet haben, können diese pikiert werden. Sind die Pflanzen groß genug, können sie auch ins Freiland gesetzt werden, allerdings bitte nicht vor Mitte April. So können Sie neuen Platz in Ihrem Frühbeet gewinnen, um neue Gewächse heranzuziehen.

Weißer Kohlrabi in der Erde

Sehr gut machen sich im Frühbeet auch Starkzehrer wie Gurken oder Tomaten, welche viele wertvolle Nährstoffe zum Wachsen benötigen. Sie können entweder samt Töpfen in den Frühbeetkasten gestellt werden, damit sie später besser ins Freie gesetzt werden können. Oder sie ko immmen wie der Salat in die Erde des Frühbeetes, dessen Abdeckung später abgenommen wird.

Ansonsten bleibt Ihnen freie Hand. Im Prinzip ist es egal, welche Gemüsepflanzen Sie anbauen. Hauptsache ist, dass die maximale Wuchshöhe mitbeachtet werden sollte sowie die Verträglichkeit der Gewächse untereinander. Gurken sollte man deshalb nicht mit Tomaten zusammen in einem Frühbeet unterbringen, genauso sind auch Kopfsalat und Petersilie schlechte Nachbarn. Besser geeignet für eine Mischkultur sind zum Beispiel Blumenkohl und Gurken sowie Tomaten und Kopfsalat.

Gurke, Tomaten, Salat

Da die Temperaturen jetzt langsam frühlingshafter werden, können Sie direkt mit Ihrem Frühbeet loslegen. Wie Sie gelesen haben, ist es gar nicht mal so schwer, eine reiche Ernte zu erzielen. Und das Beste:  Wenn Ihre Nachbarn erst ihre Pflanzen draußen aussäen, können Sie schon vom frischen Genuss Ihres Gemüses profitieren. 

Bis zum nächsten Mal.
Ihr DENQBAR Team


Veröffentlicht: 11.03.2016

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